Nordkap: Ziel erreicht

Reisebericht: 13. Tag Alta-Nordkap (337 km)

Frühstück bei Sonnenschein an dem Gedenkstein für die Opfer des 2. Weltkrieges
Mit dem W123 durch die Birkenbüsche Norwegens

Abseits der Strasse durch Norwegens Birkenwälder auf der Suche nach dem grösstem Canyon Europas.

Der Daimler auf weite Fluren

Die Strassen führen bis zum Horizont.

Ein Renntier direkt neben dem Benz

Renntiere zum Abwinken...Beim ersten Renntier bin ich noch ausgestiegen und hinterher gerannt um es zu fotografien. Später standen sie auf den Strassen und versperrten den Weg.

Die letzes Rast des Benz vor dem Nordkap

Kurz vor dem Übergang zur Nordkap-Insel legte ich nochmals eine Kaffepause ein.

Der Daimler vor der Nordkap-Pforte

Das letzte Stück ist das teuerste. Der Eintritt zur Nordkapkapelle kostet NOK 195.- (SFR 40.63)

Das Wahrzeichen im Nebel

Bei meiner Ankunft zog Nebel auf, daher konnte ich leider das Meer nicht sehen.

Nordkap bei Nacht

Fast während der ganzen Nacht konnte man am Horizont einen roten Streifen sehen.

13. Tag (Montag, den 28.August 2006)

An diesem Tag schlief ich etwas länger. Zirka gegen 7:00 Uhr stand ich auf, nahm meinen Wasserkocher und machte mir auf dem Friedhof heisses Wasser für den Kaffee. Als Frühstückstisch diente eine Tischgarintur vor einem Kriegsdenkmal, das wunderbar in der Sonne stand. Leider konnte ich den Benz nicht direkt bis zum Tisch fahren, sodass ich meine ganzen Sachen zirka 20 m über den Rasen tragen musste. Aber ein bisschen Bewegung bei so viel Autofahren soll ja ganz gesund sein. Während dem Frühstück begrüsste ich einige Mütter, welche ihre Kinder zur benachbarten Schule brachte. Irgendwie hatten sie aber Mühe mich zurück zu grüssen. Dies lag wohl auch an meiner Meerschweinchenfrisur. Ich brauchte eine Dusche. Die restlichen Kilometer nach Alta waren schnell abgespult. Kurz vor 9:00 Uhr stand ich vor einer Tankstelle. Sie war verschlossen, da sie erst um 9:00 öffnete. Gleich neben an war ein Suppermarkt, sodass ich dort wieder Proviant (Brot, Salami, Milch, Joghurt und Schockokeckse sowie zwei Lachsscheiben) besorgen konnte. Als der Einkauf erledigt war war bereits 9:00 Uhr vorbei und die Tankstelle geöffnet. Ich fragte das Fräulein ob ich hier duschen könnte und stiess dabei auf ein freundliches "Yes". So ging ich wieder zum Benz um ein paar saubere Klamotten aus dem Kofferraum zu holen, dabei fiel mir auch auf, dass ich fast nichts sauberes mehr habe. Ich zog das letzte saubere T-Schirt und die letzte Unterhose aus meinem Mörtelkübel. "Wird Zeit, dass ich eine Waschmaschine finde!". Dann ging ich wieder zurück zur Tanke und machte von dem Angebot der Dusche gebrauch. Die Dusche selbst, war nichts anders als die Umkleidekabine der Bediensten. Ein toller Service sich mit den Angestellten die Dusche zu teilen. Als ich mich wieder frisch fühlte, ging ich wieder zu dem netten Fräulein um meine Schulden zu begleichen. "No problem, shower is for free!" was für ein Service. Darauf startete ich meinen Diesel um weiter zum Nordkap zu kommen. Laut Reiseführer führte die E6 gar nich weit vom Europas grössten Canyon (Sautso Canyon) vorbei. Ich wollte die Gelegenheit nutzen um ihn einen Besuch abzustatten. Ich nutze den beschrieben Abzweig in Kronstadt und fuhr dann ewig lang durch Birkenbüsche. Auf der Suche nach irgend einem Hinweisschild oder dem beschriebenen Kraftwerk. Nichts! Ich war mal wieder etwas genervt. Ohne detailierte Karte ist man in diesem Land wirklich aufgeschmissen! Nach stundenlangem Suche gab ich auf und fuhr zur E6 zurück. Inzwischen war das Nordkap sogar auf den Strassenschildern angeschrieben, ein kleiner Trost, dass ich zumindest dieses finden wird. Bei Russens bog ich erneut von der E6 auf die E69 ab um zum Nordkap zu gelangen. Die E69 zieht sich am Meeresbusen "Prosanger" entlang. Es wimmelt förmlich von Renntieren. Den ersten laufe ich hinter her um ein Foto zu bekommen. Völlige Zeitverschwendung, denn später steht ein ganzes Rudel im Strassentunnel im Schatten und versprerren die Strasse. Kurz vor der Überfahrt (Unterfahrt) zur Nordkap-Insel nutze ich die Möglichkeit in einer Bucht eine Kaffepause zu machen. In der Bucht liegen jede Menge an flachen Steinen, an welchem sich Touristen verehwigt habe. Beim lesen der Beschriftung stellte ich fest, dass hier zahlreiche Deutsche aber auch Schweizer vorbeigekommen. Nach dem Kaffee führt die Strasse in den mautpflichtigen Tunnel. Eine Durchfahrt kostet NOK 160 (SFR 33.33).Mitfahrende Personen müssen separat bezahlen. Die Insel ist grösser als ich erwartet hatte. Als ich das Nordkap erreiche zog Nebel auf. Der Eintritt zur Kapelle kostete nochmals NOK 195. Es wehte ein starker Wind. Ich nutze die Gelegenheit ein paar Fotos von dem Felsplateau zu machen, welches gerade noch über dem Nebel war. Das Meer konnte man nur höhren aber nicht sehen. Danach betrat ich die Kabelle und gab mein letzes Norwegisches Bargeld für Postkarten und eine Souvenirtasse aus. Nach einer kurzen Zwischenbilanz an Kilometer sendete ich erste Erfolgsmeldungen an Kollegen und Freunden als Postkarten oder SMS auf den Weg. Der Weg nach Norden war zu ende, jetzt ging es den Weg zurück zu planen. Zunächst war klar, dass ich erstmal nach Finnland einreise. Aber wie dann weiter? Über Schweden oder über das Baltikum. Für Schweden sprach, dass es sicherer ist und dass ich dafür auch eine Landkarte hatte. Für das Baltikum sprach, dass der Diesel günstiger ist und dass ich evtl. meine polnische Freundin besuchen könnte, welche ich seit drei Jahren nicht mehr gesehen hatte. Ich sendete eine SMS nach Polen und erkundigte mich nach dem dortige Stand der Dinge. Als die "Einladung" zurück kam, war der Weg festgelegt. Der Sturm auf dem Plateau wurde stärker, aber ich hatte dennoch Hunger. Ich suchte mir im dichtestem Nebel eine windgeschützte Stelle um meinen Lachs zu bruzeln. Dazu gab es die letzen Knödel aus meinem Vorrat. Mit dem Einbruch der Nacht hörte der Sturm auf. Ich ging nochmals zur Kabelle um mir den Film über das Nordkap und das Museum anzuschauen. Danach zog ich meine Flasche "Tannenzapfen" aus dem Kofferraum und lies den Abend ausklingen.

Tageskilometer Reisekilometer Dieselverbrauch
(Liter)
Dieselverbrauch
Maut
Position Nachtquartier
337 km 5255.67km 335.71 l SFR 691.96
SFR 260.00
71.16895N/25.78047E

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