dem Nordkap entgegen

Reisebericht: 12. Tag Tromso-Alta (372 km)

Frühstück wie in Brocklin. Aber es hat Strom und Wasser
Die Stadt Tromso spiegelt sich im Eismeer

Die Stadt Tromso spiegelt sich im Eismeer.

Vor dem Polarmuseum in Tromso

Im Polarmuseum lernt man, wie man in der Arktis überwintern kann und welche Expitionen von hier gestartet wurden.

Der W123 im saftigen Grün. Im Hintergrund erkennt man den Gletscher

Der W123 im saftigen Grün. Im Hintergrund erkennt man den Gletscher

Das Abendglühen im Norden

Die Sonnenuntergänge dauern stundenlang und bringen den Horizont zum glühen.

12. Tag (Sonntag, den 27.August 2006)

Als ich gegen 5:00 Uhr aufwachte war es bereits hell. Ich schlief dennoch bis 6:25 Uhr weiter. Beim Aufstehen hattes es 9 Grad im Auto. Die Scheiben waren wieder mal beschlagen. Nach dem Putzen der Windschutzscheibe fuhr ich den Benz zu einem Müllcontainer um den dortigen Stromanschluss für den Wasserkocher zu nutzen. Ein einsam rumstehender Einkaufswagen diente als Tisch. Mitten im Mühl stehend hatte ich das Gefühl, als wäre ich nicht in Norwegen sondern mitten in New York in Brocklin, aber denn schmeckte mir das Frühstück. Zeit stand mir an diesem Tag genügend zur Verfügung, denn ich wollte das Polarmuseum besuchen und dieses öffnete erst um 11:00 Uhr. Also frühstückte ich gemüdlich, packte anschliessend meine ganzen Utensieline in den Kofferraum und ging auf einen Stadtbummel durch die einsamen Strassen von Tromso. Den Hafen fand ich wie am Abend zuvor sehr fastzinierend. Am Abend sah ich bereits die Häuserfront im Wasser spiegelnd. Aber am Morgen war es noch besser. Das Wasser war absolut glatt und ein perfekter Spiegel. Den alten Stadtteil hatte ich schnell erkundet. Offensichtlich schien mein Auftreten sehr vertrauenswürdig, denn ich wurde mehrmals von Fremden angesprochen um Wegbeschreibungen zu geben. Als es 11:00 Uhr war öffnete das Polarmuseum. Die Museumswärterin, ein sehr aktrative Person :-), sprach sogar Deutsch. Im Museum wird gezeigt, wie die ersten Siedler (Pelztierjäger und Goldgräber in der Arktis überlebten. Des weiteren gab es jede Menge an Informationen über die Expiditionen zum Nordpol welche in Tromso starteten. Da ich mich selbst auf einer Expidition zum Nordkap befand, fand ich dieses Thema sehr interessant. Hier konnte ich auch ein Modell der Fram -das Boot mit dem Roald Amundsen zum Nordpol durchkommen wollte- sehen. Obwohl meine Reise mit dem Daimler für so machen vielleicht etwas zu spartanisch war, empfand ich sie zum Vergleich mit den Expitionen zum Nordpol als reinste Luxusreise. Nach einem etwa zwei stündigem Museumsbesuch sass ich wieder im Daimler und fuhr die 862 zurück zur E6 um dort in Richtung Alta weiter zu fahren. Bereits am Vortag seh ich am Abzweig mehere Tankstellen, welche den bisher günstigsten Diesel aller bisherigen Tankstellen in Norwegen hatten (SFR/l 2.04). Ich nutze die Gelegenheit den Tank mit Diesel zu füllen und an einem der aufgestellten Tischen und Bänken einen Kaffee mit Schockokeckse zu nehmen. Das Wasser zum Kaffee kochte ich wieder mit meinem Wasserkocher. Steckdosen findet man in Norwegen wirklich genügend! Schade war nur, dass die Tankstelle keine Möglichkeit zum Duschen anbot. Nach der Pause ging die Fahrt weiter nach Alta. Unterwegs kochte ich mir eine Tomatensosse mit Spagetti aus meinen mitgebrachten Vorräten. Ich wollte wenig Zeit verlieren um mein Tagesziel trotz des Museumsbesuches zu erreichen. Nur wenige Kilometer vor Alta traff ich auf die ersten Renntiere am Strassenrand. Ich hielt an, setzte den Warnblinker und versuchte ein Foto zu machen. Obwohl die Tiere die ganze Zeit ruhig darstanden, rannte sie, als ich ausstieg, davon. Scheinbar haben sie vor den Autos keine Angst, aber vor den Menschen? Ich stand noch am Strassenrad als ein Golf II anhielt. Der Fahrer versuchte mit mir ein Gespräch zu beginnen. Anfangs verstand ich nicht was er wollte. Mit der Zeit konnten wir uns doch verständigen. Er war der Besitzer der Renntiere und dachte ich stehe mit dem Warnblinker da, weil ich eines seiner Tiere angefahren habe. Aber es war nichts passiert. Wir verabschiedeten uns winkend und ich fuhr die restlichen Kilometer meiner Tagesstrecke. Mit dem Einbruch der Nacht (gegen 21:00 Uhr) entdecke ich in einem kleinem Vorort von Alta eine Kirche. Auf dem umgebenden Friedhof gab es Leitungswasser und Stromsteckdosen :-) Ich dachte: "Ein perfektes Quartier um am nächsten Tag mein Frühstück zu machen.". Daher beschloss ich zu bleiben.

Tageskilometer Reisekilometer Dieselverbrauch
(Liter)
Dieselverbrauch
Maut
Position Nachtquartier
372 km 4918.74km 335.71 l SFR 691.96
SFR 186.04
70.04247N/22.95001E

Übersichtskarte
Inhaltsverzeichnis
Reiseberichte
Andere Reiseberichte
Home
Home

Copyright © Joachim Sauter 2006