Junge, grüss mir die Ostsee!

Reisebericht: 2. Tag Göttingen-Eckernförde (400 km)

Rundballen bis zum Horizont

Die Grösser der Felder sind für Schweizer bzw. Süddeutsche Verhältnisse immer beinträchtigend

Die Hafenanlagen als Vorboten von Hamburg

Die bis in den Horizont ragende Hafenkräne von Hamburg lassen Grösse vermuten.

Maultaschensuppe gekocht am Strassenrand

Süddeutsche Maultaschen am fast nördlichsten Punkt Deutschlands gekocht. Das grenzt fast schon an Kult.

Eckernfoerde: Die erste nacht am Wasser

Bei Eckernförde verbrachte ich die erste Nacht am Wasser

2. Tag (Donnerstag, den 17.August 2006)

Der Rest der Nacht war schnell zu ende. Gegen 6:00 Uhr hörte ich wie der erste LKW auf den Parkplatz fuhr um Waren anzuliefern. Da die Nacht bisher sehr kurz war schlief ich sofort wieder ein. Dieser Schlaf war jedoch von kurzer Dauer, da das Leben der Stadt immer stärker wurde. So kamen auch bald die Bauarbeiter auf die benachbarte Baustelle und begannen mit ihrer Arbeit. Gegen 7:00 Uhr war es mir dann doch zu bunt (bzw. laut). Ich hatte keine Ruhe mehr und beschloss daher meine Reise weiter fortzustetzen. Das GPS aufgestartet, Öl und Wasser kontrolliert verlies ich das unruhige Nachtlage in Richtung Norden der B3 entlang. Mein Ziel auf der Landstrasse ein "günstige" Tanke sowie ein ruhiges Plätzchen für das Frühstück zu finden entpuppte sich als schwierig. Tankstellen gab es schon, doch leider war ich mit dem Dieselpreis nicht ganz zufrieden. Parkplätze gab es wenig und von Bänke und Tischen konnte ich nur träumen. In der Nähe von Einbeck -es war inzwischen schon 8:34 Uhr- fand ich einen Parkplatz mit angrenzendem Wäldchen, welcher zur "Organischen Düngung" einlud. Die Unmengen an Klopapier, die ich im Unterholz fand, zeugten davon, dass ich nicht der einzigste "Notdürftige" war. Als ich aus dem Wald zurück kam, parkte ein Polzeiauto hinter meinem Benz. "Ohweija, jetzt gibt's doch hoffentlich kein Ärger wegen Umweltverschmutzung." dachte ich. Ich ging mit der Klopapierrolle selbstbewust auf meinen Daimler zu und grüsste den Beamten. Dieser grüsste freundlich zurück und ging mit einer Kelle bewaffnet zur Einfahrt des Parkplatzes. "Supper, der ist ja gar nicht wegen mir da!" Mir fiel ein Stein vom Herzen. Ich öffnete den Kofferraum nahm meine Gasflasche und -kocher heraus, setzte Kaffeewasser auf und bereitete auf dem Kofferraumdeckel meinen Frühstückstisch. Während des Frühstücks war es schon beeindruckend dem Beamten bei der Arbeit zuzusehen. Seine "Opfer" waren LKWs und offene Lieferwagen. Jeder zweite "Kunde" verlies den Parkplatz mit einer "Rechnung". So weit ich es beobachten konnten, waren vor allem ungesicherte Ladungen, abgefahrene Reifen und nicht Einhaltung der Ruhezeiten die meist verkauften Artikel. Nach dem Frühstück setzte ich meine Fahrt auf der Bundesstrasse weiter fort. Die Reise führte an für Süddeutsche Verhältnisse "unendlich grosse" Getreidefelder, auf denen man bis zum Horizont Strohballen sehen konnte, vorbei. Die Reservetankleuchte wurde immer hartnäckiger. Selbst starke Kurvenfahrten konnte sie nicht mehr zum erlöschen bringen. War ja auch kein Wunder, da ich seit dem letzen Tanken ca. 700 km gefahren war. Bei Dehnsen hielt ich an und bunkerte 50 l Diesel für Euro 57.30. Da der Tank des w123 mit 65 Litern angegeben ist, gab es eigentlich gar keinen Grund nervös zu werden. Die Reserve hätte noch locker 200 km gereicht. Wieder voll getankt nahm ich die nächste Autobahnauffahrt auf die A7 und dieselte auf Hamburg zu. Gegen Mittag sah ich die ersten Vorboten der Stadt. Dannach durchquerte ich die Elbröhre. Auf der anderen Seite angekommen, erfuhr ich gleich mal wieder Deutsche Gastfreundlichkeit. Auf einem weissem Schild mit rotem Gringel drum herum stand die Zahl 80. Die Autos vor mir fuhren 80. Der Tacho vom Benz zeigte auch 80 an und irgend ein Inteligenzbolzen meint, dass wenn er laut hupt er wohl schneller fahren kann. Naja, es wurden leider nicht alle Menschen gleich von Gott beschenkt. Aufgrund der kurzen Nachtpause war ich in meinem Zeitplan weit vorraus. Aus diesem Grund beschloss ich die Gelegenheit zu nutzen meine ehemaligen Kollegen in Kiel zu besuchen. Zuvor wollte ich jedoch zu Mittag essen. Ich befuhr den letzen Parkplatz vor der "Stadtgrenze" und stellte die 50 PS Maschine des 200D gleich neben einer Bank-Tischgarnitur ab und packte meine Küche aus. Die fast schon trationelle Maultaschensuppe war schnell zubereitet. Der Vorteil dieses Menues liegt darin, dass man die Maultaschen zuerst gefriert und sie somit als Kälteaccu benuzt. Sobald sie aufgetaut sind werden sie gegessen. Zusammengefasst heisst das: Zuerst kühlen sie, dann schmecken sie. Was will man mehr? Als die Küche wieder im Kofferraum des Mercedes verstaut war, fuhr ich vor dem Institut vor. Das Gebäude war fast ausgestorben. Nur der Chef alleine war noch da. Ich fragte ihn wo denn all die anderen sind. Ein Teil hatte wie ich Urlaub ein anderer Teil war auf dem Feld zu denen er übrigens gerade fahren wollte. "Okay, dann fahre ich mit." Also parkte ich meinen W123 und nahm auf dem Beifahrersitz eines Sprinters platz. Wenigsten ein Fahrzeug mit Stern. Das Wiedersehen war schön. Wir plauderten viel und die Zeit verging wie im Flug, sodass ich bald wieder zurück musste. Vermutlich war es bereits 17:00 Uhr als ich wieder in meinem Mercedes sahs. Der Tag war sehr heiss und ich sehnte mich nach einer Dusche. Zuerst checkte ich die Uni-Sporthalle. Doch diese war leider verschlossen. Also fuhr ich zum Olympjazentrum Schilcksee mit der Hoffnung, dass es vielleicht dort eine öffentliche Dusche gibt. Dies entpuppte sich leider auch als Fehlschlag. Das heisst es gibt schon eine dort, aber die Tür öffnet nur mit einer Karte, welche man vom Hafenmeister bekommt. Inzwischen spürte ich auch den nicht getätigten Schlaf aus der davorliegenden Nacht. Ich war zu müde um weiter zu suchen. Daher fuhr ich die Landstrasse weiter nach Norden entlang und parkte mit Einbruch der Dunkelheit bei Eckernförde direkt am Strand. Und wieder einmal freude es mich, dass ich mit meiner Körpergrösse von 1.69m mich gut im Innenraum eines W123 austrecken kann und schlief auch gleich ein.
Tageskilometer Reisekilometer Dieselverbrauch
(Liter)
Dieselverbrauch
Maut
Position Nachtquartier
400.69 km 1022.87 km 49.87 l SFR 90.53
SFR 0.00
54.44972N/9.85628E

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