Zum Aurlandsfjord

Reisebericht: 6. Tag Oslo-Aurland (302 km)

Direkt neben der Staumauer fand ich einen ruhigen Platz für den Benz
Die Norwegische Berge spiegeln sich im See

Zirka 100 km nördlich von Oslo zeigt sich die Landschaft so, wie man sie aus Reisenberichten kennt.

Der Mercedes vor dem Lidl

Ein Stück Deutschland über 1000 km von der Deutschen Grenze entfernt war

Der Mercedes und Joachim bei einer Ansammlung von Briefkästen

Damit der Postbote nicht jedes Haus im Hinterland einzeln anfahren muss, sind die Briefkästen an der Hauptstrasse

Abfahrt zum Aurfjor

Schon bei der Passabfahrt lässt sich erahnen, was mich in den nächsten Tagen erwartet.

Joachim und der W123 am Fjord

Nach sechs Tagen Fahrt wird der erste Norwegische Fjord erreicht

Sonnenuntergang am Fjord

Ein Sonnenuntergang am Fjord

6. Tag (Montag, den 21.August 2006)

Es war mir nicht wohl, direkt an der Staumauer zu übernachten. Ich befürchtete, dass vielleicht der Betreiber etwas gegen mich haben könnte. Auch die Aussagen meiner Reiserführer beunruhigten mich etwas. Während im einem stand, dass man "wild" campen darf, stand im anderem dass das Wild-Campen inzwischen verboten ist. Und so kam es, als ich am Morgen aufwachte und so eine Art "Hausmeister" um mein Benz schilch, ich ein grosses "Donnerwetter" erwartete. Aber die Person ging und ich stand auf und bereitete mein Frühstück. Nach dem Frühstück packte ich alles zusammen und ging zur Strasse runter um ein Abschiedsbild zu machen. Da kam der "Hausmeister" wieder. "Ohweija, hätte ich doch blos den Schlüssel rumgedreht und wäre davon gefahren...." dachte ich. Die Person sprach mich an, ich gab zu verstehen, dass ich kein Norwegisch kann und antwortete auf Deutsch:"Guten Morgen". Der Hausmeister wechselte auf Deutsch. Er frage mich woher ich komme und das ganze entwickelte sich zu einem netten Gespräch. Von Anschiess gar keine Rede! Ich dachte "Ach wie schön ist Norwegen, und wie nett sind die Menschen dort!". Nach dem Gespräch ging ich zurück zum Auto und setzte die Fahrt in Richtung Norden weiter. Da ich inzwischen dem GPS nicht mehr traute schrieb ich in guter alter Tratition die Route auf ein separates Papier und legte es auf mein Bett, welches den Beifahrersitz ersetzte. Die Fahrt ging durch eine malerische Landschaft, eine Landschaft wie ich sie mir eigentlich auch vor der Reise vorgestellt habe. Von der grossen Einsamkeit konnte jedoch keine Rede sein. Zirka im Minutentakt kam mir ein Wohnmobil mit Deutschem oder Italenischem Kennzeichen entgegen. Mit dem Aufgang der Sonne verschwand der Rest vom Nebel und ich befuhr eine Seenlandschaft welche sich faszinierend im Wasser spiegelte. Zum Frühstück hatte ich die letzten Reste an Wurst und Käse aus meiner Kühlbox gefuttert, sodass ich an diesem Tag wieder für die Verpflegung sorgen musste. Als die Landstrasse gegen 12:00 Uhr an einem grösseren Ort Namens Gol verbei führte, beschloss ich zum Centrum abzubiegen in der Hoffnung eine Einkaufsmöglichkeit zu finden. Welche ich auch prompt fand. Ich traute meinen Augen nicht, als sich plötzlich ein Lidl genau in der selben Architektur wie in Deutschland über 1000 km von der Deutschen Grenze entfernt vor mich auftat. Wenig verwunderlich war es auch nicht, dass nur fünf Autos auf dem Parkplatz standen von denen vier ein Deutsches Kennzeichen hatten. Die Produkte ähneltem im weitesten den Produkten wie ich sie aus Deutschland kenne. Lediglich der Preis unterschied sich ca. im Faktor 2 teurer zu den Preisen in Deutschland. Ich kaufte ein Brot, Joghurt, Wurst (Wienerchen und Salami), Eier, Milch und Pilze sodass der Hunger für die nächsten zwei Tage gestillt werden konnte. Auf den Kauf von Frischfleisch für über 10 Euro pro kg verzichtete ich um meine Reisekasse zu schonen. Denn ohne Frischfleisch kann ich leben, ohne Diesel aber nicht fahren! Nach ca. 35 km in einem Ort namens Hol kam der Abzeig in Richtung Aurland, dem gesetztem Tagesziel. Die Rastmöglichkeit direkt am Abzweig der Landstrasse, lud zu einer Pause ein. Ich packte die Gasflasche aus und kochte mir einen Kaffee, dazu gab es belegte Brote mit der vom Lidl Norwegen gekauften Salami. Nach der Rast ging die Fahrt über eine malerische Passstrasse, welche bereits die Baumgrenze überschreitet, weiter. Frei laufende Schafe zäumten die Strasse. Ich traue ihnen nicht, und reduziere bei der Vorbeifahrt meine Geschwindigkeit und siehe da es kommt genau so wie ich es mir dachte. Kurz bevor ich am Schaf verbeiziehe überquert es von rechts nach links die Strasse. Wäre ich schneller gewesen, dann hätte mein Kühler eine Delle und der Bauer ein Schaf weniger. Auch passiere ich den ersten norwegischen Tunnel und ich lernte zu verstehen, was es bedeutet einen unbeleuchteten Tunnel zu passieren. Von strahlendem Sonnenschein fährt man in rattenschwarzes Loch, welches jedliche Licht adsorbiert! Ein entgegenkommender LKW triebt mein Puls in die Höhe! Ich lernte aus der Situation. Die darauf folgenden Tunnels befuhr mit 60 km/h. Nach der Passhöhe von 1200 m ging es in meheren Serpentinen und Tunnels zum Aurfjord wieder nahezu auf 0 m runter. Zirka gegen 16:30 ereichte ich den Aurfjord. Der Anblick war gewaltig! Ich sendete gleich eine Erfolgsmeldung per SMS nach Deutschland. Mir den vom GPS abgelesenen Koordinaten konnte mein Bruder mit Google Earth meine Position ermitteln. Überwältigt von dem Anblick des Fjord legte ich eine Pause ein. Später suchte ich mir eine Möglichkeit für das Abendessen. Ich vermutete, dass wohl die berühmte Flambahn eine gut Möglichkeit bieten würde. Diese Vermutung bestätigte sich. Auf dem Parkplatz gab es reichlich Tische und Bänke mit Blick auf die wunderbare Fjordlandschaft. Gleich daneben gab es sogar einen Stromanschluss, der das Kochen bzw. den Abwasch stark vereinfachte. An diesem Abend gab es Spagetti und Tomatensosse. Leider war es nach den Hinweisschildern nicht gestattet auf dem Parkplatz zu übernachten. Aus diesem Grund fuhr ich nach dem Essen weiter. Gleich ca. 18 km weiter im "Nachbarort" welches durch einen drei Kilometer langen Tunnel von der Flambahn getrett ist, gab es einen öffentlichen Parkplatz direkt am Fjord, welchen ich zum Übernachten nutzte.

Tageskilometer Reisekilometer Dieselverbrauch
(Liter)
Dieselverbrauch
Maut
Position Nachtquartier
303 km 2553.19 km 167.31 l SFR 324.67
SFR 105.83
60.94902N/7.09815E

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